Wie Rita Raupe die Welt entdeckt

Im Frühjahr 2020 ist in unserer Krippe die Geschichte "Wie Rita Raupe die Welt entdeckt" entstanden. Daraus haben wir ein Bilderbuch gestaltet und die Geschichte auf Video aufgenommen.

 

An einem schönen Frühlingstag im April lag auf einem Grashalm im Garten vor der Krippe ein kleines Ei. Das Ei wurde von der Sonne gewärmt, die am Himmel strahlte. Ganz vorsichtig öffnete sich seine Schale und ein langer Körper mit einem kleinen Kopf reckte sich in Richtung der warmen Frühlingssonne. Rita Raupe war geschlüpft. Ihr schmaler Körper war in bunten Farben geschmückt, ihr Kopf strahlte in einem knalligen Grün.

Neugierig streckte sie ihren Kopf in alle Richtungen und schnupperte den Duft der bunten Blumen, die um sie herum wuchsen. Ein süßer Geruch  lag in der Luft und Rita Raupe spürte ein merkwürdiges Gefühl ihrem Magen. Die kleine Raupe hatte Hunger. Sie beschloss sich auf die Suche nach etwas zu Essen zu machen. Langsam und vorsichtig kroch sie am Grashalm hinunter. Was sie wohl dort erwarten würde?

Unten angekommen staunte sie über das laute Summen der Bienen, die um sie herumschwirrte. "Achtung, ich komme", rief ihr plötzlich jemand zu. Es war Bea die Biene, die auf der Suche nach Nektar in den Blüten der Blumen fast in Rita heineingeflogen wäre. "Entschuldigung", sagte Rita. "Ich bin neu in diesem Garten". Bea schaute die kleine Raupe an. "Na und was machst du hier, wenn ich fragen darf?" "Ich möchte die Welt entdecken", sagte Rita. "Und großen Hunger habe ich auch. Kannst du mir sagen wo ich etwas zu essen finde?"

Bea Biene überlegte einen Moment. Dann sagte sie: "Hier in diesen wunderschönen Blüten findest du bestimmt etwas Nektar. Der schmeckt hervorragend. Wir Bienen brauchen ihn, um Honig zu machen." Rita wurde neugierig. Sie kletterte auf eine Blume auf die sich auch Bea Biene gesetzt hatte und beobachtete sie. Dann steckte sie ihren Kopf in die Blüte. "HATSCHI" - Die kleine Raupe musste von den Blütenpollen so stark niesen, dass alle Blütenblätter davonflogen. "Ich glaube den Nektar lasse ich euch für den Honig. Tschüss, Bea, bis bald", sagte Rita und kroch den Blütenstängel wieder hinunter. Wo sollte sie als nachste nach etwas essbarem suchen?

Rita kroch weiter. Schließlich wollte sie zu der großen Erdbeerpflanze gelange. Das Gras war so hoch, dass sie nur grün vor ihren Augen sah. Zwischen den Grashalmen sah sie plötzlich etwas Rotes schimmern. Als sie näher kam, sah sie kleine schwarze Punkte auf etwas, was sie für einen roten Stein hielt. Was konnte das nur sein? "Hilfe, kann mir bitte jemand helfen?" hörte Rita eine Stimme rufen. Als sie näher kam, sah sie, dass ein kleiner Marienkäfer sich in einem Grashalm verfangen hatte. "Keine Angst, ich helfe dir", sagte Rita. Sie packte den Marienkäfer an den Füßen und zog so fest sie nur konnte. Eins, zwei, drei und...... PLUMPS landeten beide auf dem Boden.

"Hallo ich bin Rita", sagte die kleine Raupe. "Guten Tag, Rita. Mein Name ist Mara. Mara Marienkäfer", antwortete der mit leiser Stimme. "Danke, dass du mich aus dem Grashalm befreit hast". "Gern geschehen", antwortete Rita. "Was machst du hier?" fragte Mara. "Ich bin furchtbar hungrig", sagte Rita und aus ihrem Bauch konnte man ein lautes Grummeln hören. "Weißt du, wo ich etwas zu essen finden kann?"

"Ich esse gerne Blattläuse. Sie knabbern gerne an den Blumen in den Gärten und das mögen die Menschen nicht", sagte der kleine Marienkäfer. Rita wurde neugierig. Sie probierte eine Blattlaus und verzog das Gesicht. "Igitt", sagte sie. "Das schmeckt mir aber überhauüt nicht. Hab vielen Dank, liebe Mara, ich werde erstmal weiter nach etwas zu essen suchen. Bis bald!", verabschiedete sich die kleine Raupe und kroch weiter.

Rita wurde immer hungriger. Sie wollte so schnell wie möglich zu der großen Erdbeerpflanze und die saftigen, roten Erdneeren essen. Aber bis dahin hatte sie noch einen langen Weg vor sich. Sie kroch vorbei an vielen Blütenstängeln und beobachtete das Gras, das sich im sanften Wind hin und her wog. Plötzlich entdeckte sie etwas auf einem Stein. Die großen bunten Flügel bewegten sich langsam auf und ab und an seinem Kopf waren große Fühler zu sehen. Ein wunderschöner Schmetterling schaute sie an. Rita war beeindruckt. "Hallo", sagte sie vorsichtig. "Hallo, kleine Raupe, wie ist dein Name?" "Ich heiße Rita Raupe", antwortete sie. "Mein Name ist Schorsch von Schmetterling", antwortete der Schmetterling mit tiefer Stimme. "Was machst du kleine Raupe hier so allein?" "Ich habe so unglaublich großen Hunger und bin gerade auf dem Weg zu der großen, leckeren Erdbeere. Der Weg dorthin ist allerdings weiter, als ich gedacht habe."

"Tja, wir Schmetterlinge trinken am liebsten den Nektar aus den bunten Blumen". Rita erinnerte sich, was das letzte Mal passierte, als sie den Nektar trinken wollte. "Vielen Dank, lieber Herr von Schmettling, aber den Nektar lasse ich lieber den Bienen, um Honig zu machen." "Das ist sehr vernünftig", sagte der Schmetterling. "Wenn du noch ein wenig Geduld hast, dann wirst du auch so ein wunderschöner Schmetterling, wie ich es bin." Ritas Augen begannen zu leuchten. "So wunderschön wie du? Das finde ich toll", sagte die kleine Raupe und kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, hörte sie ihren Magen vor lauter Hunger wieder grummeln. "Ich muss jetzt weiter zur Erdbeere. Tschüss, Herr von Schmetterling, bis bald", sagte sie und kroch weiter.

Einige Zeit später wurde Rita ungeduldig. Irgendwo hier musste die Erdbeerpflanze doch sein. Sie konnte die großen, roten Früchte schon riechen, nur sehen konnte sie sie nicht. Müde und noch immer sehr hungrig ruhte sie sich im Schatte aus. Sie blickte nach oben und begann zu staunen. Eine riesige Erdbeere hing mitten über ihrem Kopf. Jetzt hatte Rita nur noch eines im Sinn. So schnell wie möglich wollte sie von dieser köstlichen Erdbeere probieren. Sie kroch so schnell sie konnte auf die Erdbeere, öffnete ihren Mund und biss ein großes Stück von der Erdbeere ab.

Etwas später hatte Rita so viel von der Erdbeere gegessen, dass sie fast Bauchweh bekam. Jeztt war die kleine Raupe zwar satt aber immer noch furchtbar müde. Sie kroch den Stängel der Erdbeerpflanze wieder hinunter und sucht sich einen Platz an dem sie schlafen und sich von ihrer anstrengenden Reise erholen konnte. Zwischen Blättern und Zweigen baute sie sich ein kleines Haus, einen Kokon, in den sie sich einkuschelte. Schon bald fielen ihr die Augen zu und sie schlief erschöpft ein.

Die Tage vergingen und Rita schlief und schlief und schlief. Sie träumte von ihren Freunden Bea Biene, Mara Marienkäfer und Schorsch von Schmetterling. Um sie herum veränderte sich etwas. Der Kokon, in dem sie schlief wurde plötzlich viel zu eng. War Rita etwa gewachsen? War sie dicker geworden, weil sie so viel von der Erdbeere gegessen hatte? Rita öffnete die Augen. Irgendwie muss sie hier raus kommen. Die Schale von ihrem Kokon begann zu knacken und bekam einen Riss. Ein Sonnenstrahl kitzelte Rita an der Nase. Sie knabberte ein Loch in ihren Kokon, zwängte sich mit all ihrer Kraft hindurch und..... PLOPP, war Rita aus ihrem Kokon geschlüpft.

Aber irgendwas hatte sich verändert. Rita sah an sich hinunter und konnte es kaum glauben. Während sie geschlafen hatte, hatte sie sich in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt. Jetzt sah sie genauso schön aus wie ihr Freund Schorsch von Schmetterling. Sofort machte sie sich auf den Weg, um ihre Freunde zu suchen. Vom Wind getragen flog sie nun über den Garten, durch den sie vor einiger Zeit noch gekrochen war. Sie fand ihre Freunde auf einer Blume sitzend und landete sanft auf einem Blütenblatt.

"Hallo, meine Freunde", begüßte sie sie fröhlich. Bea Biene, Mara Marienkäfer und Schorsch von Schmetterling sahen sie erfreut an. "Jetzt bist du ein wunderschöner Schmetterling, genau wie ich es gesagt hatte", sagte Schrosch und nickte ihr freundlich zu. Gemeinsam mit ihren Freunden saß sie dort bis es dunkel wurde. Dabei lachten sie so laut, dass alle Tiere im Garten es hören konnten. Aus Rita Raupe war nun Rita Schmetterling geworden.

 

 

Wie Rita Raupe die Welt entdeckt - Der Film

Teil 1

 

 

Teil 2

 

 

Teil 3

 

 

Teil 4

 

 

Teil 5

 

 

Teil 6